Heute ist als Heilmittel für die Behandlung interstitieller Zystitis durch die US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA zugelassen. Hierbei wird eine 50 prozentige DMSO-Lösung intravesikal, also in der Harnblase, verabreicht. Die FDA verhält sich noch zögerlich, das offizielle Anwendungsgebiet auszudehnen. Eine kleine Recherche über die medizinischen Anwendungen von DMSO zeigt jedoch, dass es bereits intensiv angewendet wird – oral, äußerlich oder sogar intravenös – und als alternatives Heilmittel für eine Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt wird. Beispielhafte Einsatzgebiete sind:
Linderung von Schmerzen
Wundheilung
Therapie von entzündlichen Erkrankungen
Viren sowie Infektionen
und Krebs
Wirkung von DMSO
Früher war DMSO ein beliebter und sehr interessanter Wirkstoff, das nach der Beobachtung unerwünschter Veränderungen bei Tieren an Aufmerksamkeit verlor. Die medizinische Forschung gewann jedoch langsam wieder an Interesse an DMSO, da es zahlreiche pharmakodynamische Wirkungen aufweist. Diese Prinzipien begründen die Effektivität von DMSO in der Bekämpfung verschiedener Krankheiten:
Membranpenetration: DMSO ist in der Lage, die Haut leicht zu durchdrängen und kann von ihr gut aufgenommen werden
Antiinflammatorische Effekte: DMSO hemmt Entzündungen
Analgetische Wirkung durch Nervenblockade: DMSO lindert Schmerzen
Auflockerung von Kollagengewebe
Wirkungssteigerung anderer Pharmaka
Bakteriostatische Eigenschaft: DMSO verhindert die Vermehrung von Bakterien
Diuretische Wirkung: harntreibend, vermehrte Ausschwemmung von Urin
Vasodilatatorische Effekte: DMSO erweitert die Blutgefäße und kann damit bestimmten Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegenwirken
Hemmung der Cholinesterase
DMSO: Dosierung, Sicherheit und Nebenwirkungen
2016 wurde eine umfangreiche Studie durchgeführt, die sich mit der Sicherheit und der Fähigkeit von DMSO, Entzündungen zu lindern, beschäftigte. Die Studie war als Vollblut-Essay konzipiert. Hierbei wurde die Wirkung von Dimethylsulfoxid gegen Infektionserreger beobachtet, ohne dass hierfür eine „wirkliche“ Infektion nötig war. Ebenso konnte die Sicherheit von DMSO für das menschliche Blut geprüft werden. Sie zeigten, dass DMSO mit einer Konzentration von 2% die Sekretion von entzündungsfördernden Zytokinen hemmen kann. Zum Beispiel von E. coli, das für Magen-Darm-Erkrankungen verantwortlich sein kann, oder auch Herpes. Andere Zytokine sind empfindlicher und können bereits bei 0,5% DMSO erheblich reduziert werden. Diese entzündungshemmende Wirkung von DMSO steht im Einklang mit vielen weiteren Studien, in denen eine Verringerung der entzündungsfördernden Mediatoren in verschiedenen Modellsystemen berichtet wurde.
Auf der anderen Seite fanden die Autoren der Studie heraus, dass DMSO die Freisetzung von proinflammatorischer Zytokine auch fördern kann. Diese Beobachtung ist deshalb interessant, dass DMSO ein- und denselben Magen-Darm-Erreger sowohl in seiner Funktion unterstützen als auch bekämpfen kann. Die Wirkung von DMSO scheint von der Konzentration abhängig zu sein. Ist die Konzentration zu niedrig, fördert es die Entzündungen, wohingegen es diese auch erfolgreich verdrängen kann, wenn die Konzentration hoch genug ist.
Da bekannt ist, dass DMSO die Zellpermeabilität beeinflusst, wurde ebenfalls untersucht, ob seine entzündungshemmenden Eigenschaften auf seine Auswirkungen auf die Zelllebensfähigkeit zurückzuführen sind. Eine in vitro Untersuchung zeigt, dass DMSO mit einer Konzentration von über 2% zytotoxisch sein kann. Das bedeutet, dass sich Dimethylsulfoxid in zu hohen Konzentrationen schädigend auf Zellen und Gewebe auswirken könnte. Bereits Konzentrationen von unter 1% scheinen diese jedoch kaum noch zu beeinflussen und 0,5% DMSO dürfte Zellen und Gewebe in keinster Weise beeinflussen.
Trotz der Feststellung, dass DMSO mit einer Konzentration von über 2% in vitro zytotoxisch wirken kann, haben Studien am lebenden Objekt gezeigt, dass die orale Aufnahme oder topische Anwendung mit DMSO von 70–100% keine großartigen Auswirkungen auf die Zellen oder das Gewebe von Tieren oder Menschen hat.
Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass DMSO im Körper schnell zu DMSO2 und DMS umgewandelt und – hauptsächlich über das Urin oder die ausgeatmete Luft – ausgeschieden wird (27). Dennoch bleibt zu erwähnen, dass DMSO in der Reduzierung der Sekretion verschiedener Erreger effektiver zu sein scheint als DMSO2 oder DMS. Fasst man die Ergebnisse verschiedener Studien zusammen, die gezeigt haben, dass DMSO2 und DMS niemals die Plasma-Level erreichen, an die sich DMSO annähert, ist es wahrscheinlich, dass DMSO für die beobachteten entzündungshemmenden Eigenschaften verantwortlich ist – und nicht seine Metaboliten.
Dass DMSO im Rahmen einer topischen Therapie – also bei einer äußeren Anwendung – ungefährlich ist, wird von weiteren Studien bestätigt. Als in Deutschland zum Beispiel 30 Sportler mit DMSO-Gel behandelt wurden, die sich Verletzungen in verschiedenen Bereichen zugezogen hatten, konnten ihre Beschwerden effektiv gelindert werden. Die Therapie zeigte, dass DMSO-Gel schnell und wirksam durch die Haut resorbiert werden kann.
Wirkung von DMSO – Studien im Überblick
DMSO ist ein Wirkstoff, der aus der Schmerztherapie bekannt ist und in der medikamentösen Therapie als alternatives Heilmittel für zahlreiche Erkrankungen eingesetzt werden kann. Es wird überwiegend für die Linderung von Schmerzen, zur Unterstützung der Wundheilung, für Behandlung von entzündlichen Erkrankungen, gegen bakterielle Erkrankungen sowie Virusinfektionen und sogar in der Krebstherapie eingesetzt. Auf allen Gebieten konnte seine positive Wirkung bereits durch zahlreiche Studien bestätigt werden. Ein großer Vorteil ist, dass sich darunter auch viele Humanstudien finden lassen, sodass seine Wirkung und Sicherheit schon vielfach am Menschen untersucht wurde.
DMSO gegen Herpes
Beim Herpes-simplex-Virus-1 (HSV-1) handelt es sich um eine Virusinfektion, die durch schmerzende Lippenbläschen gekennzeichnet ist. Obwohl bei den meisten Herpesinfektionen nur unangenehme und zugleich ungefährliche Beschwerden auftreten, können sie bei Säuglingen eine tödliche Enzephalitis, eine Gehirnentzündung, verursachen. Herpesinfektionen sind mit 20% der Fälle eine der Hauptursachen für eine Enzephalitis. Ein wichtiges Merkmal des Herpesvirus ist die Fähigkeit, latente Infektionen in den Neuronen sensorischer Ganglien zu entwickeln, welche die Infektionsstelle innervieren. Der chronisch rezidivierende Herpes kann sich spontan oder unter Stressbedingungen reaktivieren und wiederkehrende Infektionen an der Stelle, an der er erstmals auftrat, verursachen.
DMSO wird häufig als Wirkstoff für Medikamente in der Behandlung von dermatologischen Erkrankungen eingesetzt. Dafür ist es aus verschiedenen Gründen sehr gut geeignet. Es ist bekannt, dass DMSO eine hohe Membranpenetrationsfähigkeit besitzt. Das bedeutet, dass es die Haut einfach durchdringen und somit ideal von ihr aufgenommen werden kann, sodass es entzündliche Erkrankungen an der Quelle ihres Ursprungs bekämpfen kann. Weiterhin ist bewiesen, dass DMSO entzündungshemmende Eigenschaften besitzt, Schmerzen lindert und die Ausbreitung von Bakterien und Viren verhindern kann.
DMSO gegen Viren und Bakterien
Als entzündungshemmendes und schmerzlinderndes Mittel wird DMSO in der Behandlung von durch Bakterien verursachten Erkrankungen und Virusinfektionen eingesetzt. Es kann ausgewählte Bakterien und Viren inaktivieren, deren Vermehrung und auch eine Neubildung verhindert. Damit ist DMSO in der Lage, die Symptome von Erkrankungen zu lindern, die durch den entsprechenden Erreger verursacht wurden – zum Beispiel wirkt DMSO bei Magen- und Darmverstimmungen, die auf eine Infektion mit E. coli zurückzuführen sind und häufig nach dem Verzehr von verdorbenen Essen beobachtet werden können.
DMSO gegen Erkrankungen des Bewegungsapparates
Aufgrund seiner antiphlogistischen und schmerzlindernden Eigenschaft wird DMSO in der Schmerztherapie und zur Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates eingesetzt, darunter rheumatoide Arthritis, Osteoarthritis oder Arthropathie. Seine positiven Effekte konnten in diesem Bereich bereits durch zahlreiche Studien belegt werden, die von einer guten und schnellen Symptom- und Schmerzlinderung berichten.
DMSO gegen Rheuma
Die Wirksamkeit von DMSO in der Therapie von rheumatoider Arthritis wurde in einer Doppelblind-Studie untersucht. Die Probanden wurden mit Dimexid behandelt – einem Mittel, das DMSO als aktiven Wirkstoff enthält und lokal auf die betroffenen Gelenke aufgetragen wird. Die Dauer der Bewegungseinschränkung am Morgen und die Stärke der Hand wurden als Leitkriterien für die objektive Bewertung der Wirksamkeit des Medikaments gewählt. Mit der Anwendung der 50%igen Lösung von Dimethylsulforoxid konnten die Entzündungen der Gelenke reduziert und die Schmerzen der Probanden gelindert werden. Außerdem konnte beobachtet werden, dass DMSO im Vergleich zu anderen, herkömmlichen physiotherapeutischen Behandlungsmethoden besser abschneidet. Die Zugabe von Analgin zu einer 50%igen Lösung von Dimethylsulforoxid verstärkt seine antiphlogistischen und analgetischen Eigenschaften.
DMSO in der Behandlung von Sportverletzungen
Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von DMSO in der topischen Therapie wurde bei Sportlern untersucht, deren Verletzungen mit Dolobene-Gel behandelt wurden, das DSMO als aktiven Wirkstoff enthält. Bei den behandelten Verletzungen handelte es sich um Prellung, Zerrungen, Muskel- und Sehnenverletzungen sowie Distorsionen (Stauchungen). Die Ergebnisse der Studie zeigten eine gute therapeutische Wirkung von DSMO in der Beseitigung schmerzhafter Symptome sowie bei der Entzündung, Schwellung und Absorption von Hämatomen. Insgesamt konnte eine deutliche Verbesserung der Schmerzen bei niedriger Heilungszeit erreicht werden.
DMSO gegen urogenitale Erkrankungen
Intravesikales DMSO wurde bei der Behandlung von 213 Patienten mit verschiedenen entzündlichen Zuständen, die den unteren Urogenitaltrakt betrafen, eingesetzt. Darunter ließen sich folgende Erkrankungen finden:
Interstitielle Zystitis (IC) – eine durch Viren oder Bakterien verursachte Form der Blasenentzündung
Strahlenzystitis – eine Blasenentzündung, die nach einer Strahlentherapie zur Behandlung von Krebs auftreten kann
Chronischer Prostatitis – eine chronische Entzündung der Prostata, die sich aus einer akuten Prostatitis entwickeln kann, die wiederum durch eine Infektion mit Bakterien entsteht
Chronische Trigonitis, die Zellveränderungen der Blasenwand beschreibt
Bei einem Großteil der mit DMSO behandelten Patienten wurde eine signifikante Linderung der Symptome erzielt. Eine systemische oder lokale Toxizität wurde nicht festgestellt. Aufgrund der einfachen Verabreichung wird die intravesikale DMSO-Therapie bei allen nicht-infektiösen oder nicht-neoplastischen Entzündungszuständen empfohlen, die anfangs schwere Symptome aufweisen oder auf eine herkömmliche Therapie nicht ansprechen.
DMSO gegen gastrointestinale Erkrankungen
DMSO ist für seine antiphlogistische Eigenschaft bekannt. Es hemmt Entzündungen, lindert Schmerzen und kann dadurch Erfolge in der Behandlung von gastrointestinalen Erkrankungen als erzielen. In diesem Bereich wird es gegen Colitis Ulcerosa, eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, Magengeschwüre oder Entzündungen der Magenschleimhaut eingesetzt. DMSO lindert entzündliche Zustände und die Symptome der Erkrankungen, indem es freie Radikale fängt. DMSO besitzt eine schützende Funktion und kann das Risiko von Rückfällen bei chronischen Erkrankungen reduzieren. Somit dient es sowohl der Behandlung akuter Beschwerden als auch der Prophylaxe.
DMSO gegen Colitis Ulcerosa
DMSO lindert Entzündungen, beruhigt den Darm und kann die Wirkung von Arzneimitteln, die im Falle einer Colitis Ulcerosa verabreicht werden, zusätzlich unterstützen – so die Ergebnisse einer doppelblinden, randomisierten Studie. Die durchführenden Forscher untersuchten die Rolle von aus Sauerstoff hervorgegangenen freien Radikalfängern in der Behandlung wiederkehrender Anfälle von Colitis ulcerosa. Zu diesem Zweck wurden Allopurinol (50 mg viermal täglich) und Dimethylsulfoxid (500 mg viermal täglich) oral verabreicht. Patienten mit wiederkehrenden Anfällen einer mittelschweren proktosigmoidalen Colitis ulcerosa wurden trotz Prophylaxe mit oral verabreichtem Sulfasalazin (täglich 2 g) mit 10 mg Prednisolon (viermal täglich oral), 500 mg Sulfasalazin (viermal täglich oral) und morgens und abends mit einem Steroid-Einlauf mit 20 mg Predsol alleine oder mit Allopurinol oder Dimethylsulfoxid behandelt.Nach 2-wöchiger Behandlung mit Sulfasalazin und Prednisolon allein waren 51% der Patienten symptomfrei. DMSO und auch Allopurinol erhöhten die Erfolgsaussichten deutlich – die Zugabe von Allopurinol oder DMSO nach dem beschriebenen Behandlungsschema regulierte die Symptome innerhalb von 2 Wochen bei 84% der Patienten (18).Während einer zwölfmonatigen prophylaktischen Behandlung kehrten nur bei 5% der Patienten denen Sulfasalazin und Allopurinol verabreicht wurden, und 5% der Patienten, die Sulfasalazin und DMSO erhielten, Anfälle zurück. Von den Patienten, die Sulfasalazin allein eingenommen haben, erlitten hingegen 25% einen Rückfall. DMSO lindert Entzündungen, unterstützt die Behandlung einer Colitis ulcerosa und setzt das Risiko eines Rückfalls deutlich herab. Die Beobachtungen legen nahe, dass freie Radikale am Mechanismus der Colitis ulcerosa beteiligt sind und dass deren Entfernung bei der Behandlung akuter Anfälle wie auch beim Schutz des Dickdarms vor erneuten Anfällen nützlich sein kann.
DMSO gegen Magen- und Darmgeschwüre
DMSO verbessert die Behandlungsergebnisse bei Rauchern mit Magengeschwüren, wie eine Studie aus Bagdad berichtet. Diese prospektive, randomisierte, doppelblinde Studie untersuchte, ob sich die Fänger von aus Sauerstoff stammenden freien Radikalen bei der Behandlung von akuten duodenale Geschwürbildungen beim Menschen nützlich sind. Hierfür wurde den Patienten Allopurinol, ein Hydroxylradikalfänger und Hemmer der Superoxidradikale bildenden Xanthinoxidase, und Dimethylsulfoxid, ebenso ein Hydroxylradikalfänger, oral mit Cimetidin, einem Magen-Darm-Mittel, verabreicht. Patienten mit endoskopisch nachgewiesener und akuter duodenalen Geschwürbildung, die Symptome wie Bauchschmerzen, ein Druckgefühl, Übelkeit und Erbrechen hervorruft, wurden randomisiert und in drei Gruppen eingeteilt. Diese erhielten 8 Wochen lang Cimetidin (2-mal pro Tag 400 mg), Cimetidin mit DMSO (4-mal pro Tag 500 mg) oder Cimetidin mit Allopurinol (4-mal pro Tag 50 mg). Diese Schemata wurden ein Jahr lang beibehalten – mit Ausnahme der Cimetidin-Gruppe, deren Dosis auf einmal 400 mg am Abend reduziert wurde – und für ein weiteres Jahr nachbeobachtet. Nach 8-wöchiger Behandlung heilten die Geschwüre bei 69 der Patienten (79%), die Cimetidin alleine einnahmen, und bei allen Patienten, die zusätzlich DMSO oder Allopurinol erhalten hatten.Weiterhin konnte beobachtet werden, dass DMSO Magen und Darm vor neuen Erkrankungen schützt. Während des Erhaltungsjahres fielen 15 Patienten, die Cimetidin erhalten hatten, zurück – das entspricht einer Rückfallquote von 29%. Die Zugabe von DMSO oder Allopurinol zu Cimetidin war mit einer signifikant niedrigeren Rückfallquote verbunden und scheint das Risiko einer erneuten Erkrankungen deutlich zu senken.
DMSO schützt die Magenschleimhaut
DMSO schützt vor Magenschleimhautverletzungen, die durch Stress hervorgerufen werden können. In einer Studie wurde untersucht, ob die Radikalfänger Allopurinol (50 mg) und Dimethylsulfoxid (500 mg) die Häufigkeit von durch Stress hervorgerufenen Verletzungen der Magenschleimhaut bei Patienten mit Beckenfrakturen und hypovolämischem Schock beeinflussen. Hierbei konnte eine schützende Funktion von DMSO festgestellt werden, das Verletzungen entgegenwirkt. In den ersten 3 Tagen nach dem Krankenhausaufenthalt konnte bei 13 Personen der Kontrollgruppe eine Verletzung festgestellt werden, während nur 2 Patienten der Allopurinol- (3%) und DMSO-Gruppen (4%) diese Verletzung hatten. 8 Fälle der Kontrollgruppe (14%) und einer der Allopurinol-Gruppe (2%) verschlechterten sich, die betroffenen Personen wurden einer Notoperation unterzogen. Bei der DMSO-Gruppe konnten keine Verschlechterungen festgestellt werden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass aus Sauerstoff hervorgegangene freie Radikale direkt mit der durch den Stress ausgelösten Schädigung der Magenschleimhaut in Verbindung gebracht werden und eine Entfernung dieser Radikale – für deren Einsatz DMSO als Radikalfänger sehr gut geeignet ist – vor Verletzungen der Magenschleimhaut und ihren Komplikationen schützt.
DMSO gegen Krebs
Als freier Radikalfänger wird DMSO in der Krebstherapie eingesetzt. Freie Radikale stehen mit den nachteiligen Wirkungen von Malignomen in Verbindung. DMSO schwächt diese nachteiligen Wirkungen ab und ist dadurch in der Lage, die Überlebensrate von Krebspatienten zu erhöhen.
DMSO gegen Lungenamyloidose
Eine Amyloidose entwickelt sich bei etwa 14% der Patienten mit einem multiplen Myelom, einer Krebserkrankung des Blutsystems, wodurch zusätzliche Komplikationen entstehen und die Überlebenschance sinkt. In einigen in vitro Untersuchungen und Tiermodellen konnte beobachtet werden, dass DMSO die entstandenen Amyloid-Ablagerungen ganz oder zumindest teilweise verschwinden lässt. Therapeutische Untersuchungen legen außerdem nahe, dass sich eine verlängerte Behandlung mit DMSO bei verschiedenen Arten der systematischen Amyloidose als wirksam erweisen könnte. Im Januar 1986 wurde ein 53-jähriger Mann in ein japanisches Krankenhaus aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt wies er eine 3-monatige Geschichte von Schwäche und Ödemen auf, woraufhin ein multiples Myelom diagnostiziert wurde. Vier Jahre später entwickelte sich eine durch pulmonale Amyloidose verursachte Lungeninfiltration, die mit transdermalem Dimethylsulfoxid (DMSO) behandelt wurde. Acht Wochen nach Beginn der DMSO-Behandlung wurde eine drastische Verringerung der Lungeninfiltration beobachtet, die durch das Thorax-Röntgenogramm bestimmt wurde, und die arteriellen Blutgaswerte wurden verbessert. Es konnten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen von DMSO festgestellt werden. Auch in weiteren Studien hat Dimethylsulfoxid positive Ergebnisse erzielt und die Lungenamyloidose gelindert. Auf diese Weise kann der Gesundheitszustand des Patienten verbessert und Komplikationen vermieden werden. In China wurde die Lungenamyloidose einer 65-jährigen Frau diagnostiziert. Sie befand sich in einem guten gesundheitlichen Zustand, bis sie 4 Jahre vor der Diagnose erstmals von Hautveränderungen und gelblichen Knötchen im Gesicht befallen wurde. Zwei Jahre später kamen Ödeme, Rötungen und eine Verhärtung der Fingerspitzen dazu. Ein Jahr vor der Diagnose konnten schließlich auch Heiserkeit und eine Vergrößerung der Zunge festgestellt werden.
Die Ärzte entschieden sich für eine Behandlung der Hautverletzungen mit Dimethylsulfoxid. Die Patientin nahm vier Jahre lang DMSO in Höhe von 40 mg/kg pro Tag ein. Nach einer 3-monatigen Einnahme konnte bereits eine langsame Verbesserung ihrer Hautverletzungen festgestellt werden. Nach 4 Jahren haben sich die Hautverletzungen deutlich verbessert: Zahl und Größe der wachsartigen, gelblichen Knötchen in ihrem Gesicht wurden verringert und es konnten keine punkförmige Hautblutungen mehr festgestellt werden. Nach 16 Monaten wurde eine Biopsie durchgeführt, die eine ähnliche Verteilung der Amyloid-Ablagerungen zeigte. Dennoch gab es keine weiteren Anzeichen für eine Extravasation oder hindurchgetretene Blutkörperchen („im Körper liegendes Blut“).
DMSO in der Behandlung von Darmkrebs
Nach kurativen Eingriffen wurden 198 Darmkrebs-Patienten, die sich gerade von der Operation erholten, mit Allopurinol oder DMSO behandelt. Der Einsatz der freien Radikalfänger wirkt sich positiv auf die Behandlung von Darmkrebs ausgewirkt und steigern die Überlebensrate der Patienten – so die Ergebnisse der Studie. Dabei bekamen die Probanden 4-mal täglich 50 mg Allopurinol oder 4-mal täglich 500 mg DMSO verabreicht. Bei 144 auswertbaren Patienten, die 5 Jahre lang begleitet wurden, erzielten Allopurinol und DMSO einen signifikanten Überlebensvorteil. Die ähnliche Wirksamkeit von Allopurinol und DMSO und die Tatsache, dass ihre einzige Gemeinsamkeit in der Fähigkeit liegt, freie Radikale zu fangen, legen den Schluss nahe, dass diese Radikale mit den nachteiligen Wirkungen von Malignomen in Verbindung stehen und dass deren Entfernung eine bessere Überlebensaussicht für Darmkrebs-Patienten bedeutet.
DMSO als Nahrungsergänzungsmittel
Als alternatives Heilmittel oder Nahrungsergänzungsmittel wird Dimethylsulfoxid überwiegend in zwei Darreichungsformen angeboten – als Gel, das einfach auf die zu behandelnde Stelle aufgetragen wird, oder als Lösung zur inneren Anwendung. Online lassen sich viele Hersteller und Seiten finden, auf denen DMSO-Produkte angeboten werden. Dabei unterscheiden sich die Anwendungsbereiche der Produkte kaum, beide Formen werden zur Behandlung folgender Beschwerden und Erkrankungen eingesetzt:
Rheuma
Gelenkbeschwerden und -entzündungen
Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Osteoporose, Arthrose oder Arthritis, Gelenkentzündungen
Schmerzen
Unterstützung der Wundheilung und Beschleunigung der Regenerationszeit bei Verletzungen
Dermatologische Erkrankungen, entzündliche Zustände der Haut: Ekzeme, Knötchen, rissige Haut
Urogenitale Erkrankungen: interstitielle Cystitis, Strahlencystitis, chronische Prostatitis und chronische Trigonitis bei Frauen
Magen-Darm-Erkrankungen: Magen-Darm-Infektionen und damit einhergehende Symptome wie Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit oder einem Druckgefühl, Colitis ulcerosa, Magengeschwüre, Entzündungen der Magenschleimhaut
Lungenfibrose
Amyloidose
Eine einfache und schnelle Methode der Verwendung von DMSO ist die orale Aufnahme. So gelangt das natürliche Heilmittel direkt in den Körper, wo es seine therapeutische Wirkung entfalten kann. Das Trinken nimmt nur wenige Sekunden in Anspruch, die Dosierung ist unkompliziert. Bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, Rheuma oder Verletzungen erweist sich die Verwendung von DMSO-Gel häufig als die bessere Variante, da es eine kühlende Wirkung hat, wodurch sich Schwellungen schnell reduzieren. Da Dimethylsulfoxid eine hohe Membranpenetrationsfähigkeit besitzt, ist es in der Lage, die Haut leicht zu, wodurch es von ihr ideal aufgenommen werden kann. Diese Form der Einnahme empfiehlt sich auch für Personen, die sich aufgrund von Bedenken vor einer inneren Verwendung sträuben – auch wenn es diese bei korrekter Einnahme und Dosierung nicht zu geben braucht und aus Studien stammende Informationen und wissenschaftliche Artikel die Sicherheit und den Effekt von DMSO in verschiedenen Bereichen bestätigen.
DMSO
DMSO bedeutet Dimethylsulfoxid ist ein organisches Lösungsmittel und wird aus Baumholz gewonnen. Es ist in
reinem Zustand nahezu geruchslos und besitzt eine leicht ölige Konsistenz. Zusätzlich lässt es sich sehr gut mit
Wasser mischen. Bei Temperaturen unter 18 °C kristallisiert es aus, da sein Schmelzpunkt bei 18°C liegt. Bei
wärmeren Temperaturen kehrt sich dieser Prozess wieder um und das DMSO wird wieder flüssig.
Der Wirkstoff DMSO ist seit 150 Jahren bekannt und machte in dieser Zeit eine regelrechte Berg- und Talfahrt
durch. Heute erlebt es eine regelrechte Renaissance. Seine Eigenschaften als Antioxidans, Lösungsmittel und
Trägersubstanz in Wissenschaft und Medizin sind längst unumstritten. So kann das Multitalent eine effektive Waffe
im Kampf gegen Entzündungen, Schwellungen und Stauchungen sein.
Laut dem Naturwissenschaftler und Buchautor Dr. Hartmut Fischer kann man die verschiedenen Wirkungen von
DMSO auf folgenden Nenner bringen: DMSO unterstützt und bewirkt – auch bei schwerwiegender Schädigung von
Gewebe – die Neuordnung und Regeneration der Zellen oder schützt den Körper vorbeugend.
Unser DMSO ist pharmazeutisch rein - 99,9 %, die Bezeichnung “Ph. Eur.” steht dafür, dass das restliche 0,1% nur
aus reinem Wasser besteht.
DMSO und MSM (Organischer Schwefel)
DMSO und der schwefelhaltige Nauturstoff MSM Methylsulfonylmethan sind eng miteinander verwandt. Chemisch
gesehen sind sie sich ziemlich ähnlich, aber in ihrer Wirkung unterschiedlich:
Der Körper verstoffwechselt DMSO zu Dimethylsulfon (DMSO2) und Dimethylsulfid (DMS)
Dimethylsulfon (DMSO2) entspricht der schwefelhaltigen organischen Substanz MSM, die als Nahrungsmittel
bekannt ist. Das schwefelhaltige DMS wird über die Lunge ab geatmet und über die Haut ausgeschieden.
Anwendungsgebiete
• Akne
• Allergien
• Aphten
• Arteriosklerose
• Arthritis/Arthrose
• Asthma
• Augenerkrankungen
• Bänderriss
• Bandscheibenprobleme
• Bauchspeicheldrüsen-Entzündung
• Borreliose
• Brandwunden
• Darmerkrankungen (Colitis, Morbus Crohn,
IBD)
• Durchblutungsstörungen
• Entzündungen
• Epilepsie
• Erkrankungen der Atemwege
• Gicht
• Grauer Star
• Gürtelrose/Herpes Zoster
• Harnwegsinfektionen
• Hauterkrankungen
• Infarkte
• Infektionen
• Infizierte Wunden
• Insektenstiche
• Kopfschmerzen/Migräne
• Krampfadern
• Krebserkrankungen
• Lokale Schmerzzustände
• Multiple Sklerose
• Nagelbettentzündungen
• Narbengewebe
• Neuralgien
• Neurodegenerative Erkrankungen
• Ohrentzündungen
• Rheumatische Erkrankungen
• Rückenmarksverletzungen
• Schlafstörungen
• Schnelleres Abschwellen von Blutergüssen
• Sehnenverletzungen/-entzündungen
• Sklerodermie
• Spinalstenose
• Thromboseneigung
• Verstärkung von Wirkstoffen
• Wundheilung
Anwendung
DMSO niemals pur verwenden, sondern immer mit Wasser (wie angegeben) verdünnen!
DMSO sollte nur mit Kunststoff in Kontakt kommen, welcher dafür ausgelegt ist, zum Beispiel HDPE. Auch Behälter
aus HDPE sollten vor dem Gebrauch mit reinem DMSO durchgespült werden. Zum Beispiel kann in eine Spritze
etwas DMSO aufgezogen werden. Dann den Kolben komplett bis zum Anschlag hoch ziehen und die Spritze
schütteln. Der Inhalt sollte anschließend verworfen werden.
Das Gleiche gilt bei Sprühflaschen.
DMSO ist ein Wirkverstärker für alle Medikamente. Dies sollte bei der Gabe von Medikamenten, wie zum Beispiel
Herz-, Schmerz- oder Schilddrüsenmedikamenten berücksichtigt werden. Die Wirkung dieser wird um 1/3 verstärkt.
Somit sollte eine Dosieranpassung während der oralen DMSO-Gabe statt finden.
Kortison sollte während der innerlichen Therapie mit DMSO möglichst vermieden oder zumindest sorgfältig
überdacht werden.
Keinesfalls sollten Antibiotika während einer innerlichen Anwendung mit DMSO verabreicht werden. Hier sollte ein
Abstand von mindestens 3 Tagen eingehalten werden.
Äußerlich bei Mensch und Tier
Die Haut ist vorher gründlich zu reinigen, da DMSO die Eigenschaft hat, als Transportfunktion alle
anderen Stoffe, mit denen es in Kontakt gerät, durch die Haut beim Eindiffundieren mitzunehmen. In
den ersten 20 Minuten nach dem Auftragen sollte auch der Kontakt mit Kleidern vermieden werden.
Beim Einreiben keine Gummihandschuhe verwenden, da dieses Material auch mit gelöst werden
könnte.
Geeignete Konzentrationen für die äußerliche Anwendung:
Füße/Beine: 60-80%ige wässrige DMSO-Lösung
Rumpf/Arme: 40-70%ige wässrige DMSO-Lösung
Hals/Kopf: 35-50%ige wässrige DMSO-Lösung
Ohren-/Nasentropfen: 15-20%ige isotonische*, wässrige DMSO-Lösung
Offene Hautstellen: 30-60%ige sterile, isotonische*, wässrige DMSO-Lösung
Hautwarzen: 80-90%ige wässrige Lösung mit Wattestäbchen auftragen
Sonderform Augentropfen: 1-3%ige sterile, isotonische* wässrige DMSO-Lösung
Innerlich beim Menschen
Körpergewicht Tägliche Anfangsdosis
Tägliche Maximaldosis
40kg 1,5ml 35ml
50kg 2ml 45ml
60kg 2,5ml 55ml
70kg 3ml 65ml
80kg 3,5ml 75ml
90kg 4ml 85ml
100kg 4,5ml 95ml
Innerlich bei Hunden und Katzen
Für eine natürliche Zeckenabwehr. Für 20-30 kg: einen Teelöffel 50% DMSO mit zum Futter dazu geben.
Körpergewicht Tägliche Anfangsdosis
Tägliche Maximaldosis
<5kg 0,25ml 5ml
5-10kg 0,5ml 7ml
10-20kg 1ml 10ml
20-30kg 1,5ml 15ml
30-40kg 2ml 30ml
40-50kg 2,5ml 40ml
50-60kg 3ml 50ml
>60kg 3,5ml 60ml
Innerlich bei Pferden
Tägliche Anfangsdosis
Tägliche Maximaldosis
Ponys 5ml 100ml
Großpferde 10ml 200ml
Kaltblüter 15ml 300ml
Wichtig:
Auch bei der innerlichen Anwendung darf das DMSO niemals pur verwendet werden!
Es werden stets stark verdünnte Mischungen mit maximal 15 ml reinem DMSO in ein Trinkglas mit 0,3 l Wasser,
Saft Schorle oder Tee benutzt.
Bei Tieren kann man die wässrige Lösung mit unter das Futter mischen. Bei Pferden eignen sich hierzu besonders
melassefreie Heukobs.
Kombinierbar mit
• Chlordioxid
• Allen Sorten CBD-Öle
• Allen Sorten von Heilpilzen
• Wirkstoffkombinationen für Gelenke
Hierbei ist zu beachten, dass DMSO ein Wirkverstärker ist, auch bei alternativmedizinischen Mitteln
Lagerung
Bei niedrigen Temperaturen unter 18°C kristallisiert DMSO. Aufrecht stehend und bei min. +19°C sowie
geschlossen, trocken, lichtgeschützt und außerhalb der Reichweite von Kindern lagern. Dimethylsulfoxid ist
geruchs- und farblos und wird bei DMSO 18,3 °C flüssig. Es erstarrt bereits entsprechend kurz unter
Raumtemperatur. Bei höheren Temperaturen lässt es sich wieder verflüssigen. Nicht in der Mikrowelle erwärmen.
Die 100% Lösung hat kein Verfallsdatum, angesetzte Lösung für die Anwendung sollte nach einigen Tagen
aufgebraucht werden.