Marihuanilla
Artikelnummer: 1216
Beschreibung
Marihuanilla, das „kleine Marihuana“, ist eine Pflanzenart, die ihrem Namen alle Ehre macht: Ihre Wirkung wird als cannabisähnlich beschrieben, die aber in ihrer Intensität merklich schwächer ausfällt. Ebenso wie Marihuana kann auch Marihuanilla geraucht werden; aber auch der orale Konsum ist möglich. Worum genau handelt es sich bei dem interessanten Kraut und was sind seine Vorteile? Wo und wie wird die Pflanze im Rahmen der traditionellen Medizin angewendet? In diesem ausführlichen Ratgeber erfährst du mehr.
Besonderheiten
- Legal
- Ungefährlich
- Cannabisähnliche Wirkung
- Medizinischer Nutzen
- Verschiedene Konsumformen
Was ist Marihuanilla?
Marihuanilla (Leonurus sibiricus, Sibirisches Herzgespann, Sibirisches Mutterkraut) ist eine Pflanzenart der Gattung Leonurus (Herzgespann), der Familie der Lamiaceae (Lippenblütler, Lippenblütengewächse) und der Ordnung der Lippenblütlerartigen (Lamiales). Sie ist eng verwandt mit dem Afrikanischen Löwenohr (leonotis leonurus, „Wild Dagga“) und dem Echten Herzgespann (Leonurus cardiaca).
Der Name Herzgespann deutet auf ihre Verwendung im Zusammenhang mit Herzleiden hin.
Die krautige, ein- oder zweijährige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von meist bis zu 80, selten bis zu 120 cm. Die Breite der Staude beträgt bis zu 60 cm. Die aufrecht wachsenden Stängel sind auffällig kantig und weisen eine borstige Behaarung auf.
Die lanzett förmigen, mittelgrünen Blätter sind ebenfalls borstig behaart, allerdings eher spärlich. An den Blattunterseiten sitzen Drüsen und es sind gelblich durchscheinende Blattadern sichtbar. Die Blätter sind gegenständig angeordnet und fallen im unteren Bereich des Stängels relativ früh ab. Sie untergliedern sich in einen Stiel, der bis zu 2 cm lang ist, und eine eiförmige Spreite von etwa 4 x 5 cm.
Die Blütezeit erstreckt sich auf den Zeitraum von Juli bis September, teilweise auch von Juni bis Oktober. Es bilden sich rosa- bis violettfarbene, zusammengesetzte Blütenstände („Scheinquirle“) von etwa 3 cm Durchmesser, die mit einem sichtbaren Abstand zueinander am Stängel sitzen. Die Blütenstände weisen zahlreiche eng beieinandersitzende Blüten auf. Der Nektar ist bei Insekten wie Schmetterlingen, Bienen und Hummeln sehr beliebt.
Nach dem Vertrocknen der Blumen bleiben die schwarzen, keilförmigen Samen zurück. Im September zerfallen die Früchte in jeweils vier Teilfrüchte.
Welche Inhaltsstoffe sind relevant?
Die im Marihuanilla wirksamen Inhaltsstoffe gehören zur chemischen Gruppe der Alkaloide. Dies sind unter anderem:
- Cycloleonurinin
- Leoheterin
- Leonurin
- Leonuridin
- Leonurinin
- Preleoheterin
- Preleoheterin
- Stachydrin
Prinzipiell können alle Pflanzenteile für den Konsum verwendet werden: Die Blätter, Blüten und Wurzeln. Die gängige Variante besteht jedoch in der Anwendung der Blätter.
Marihuanilla kann auf verschiedene Weise angewendet werden. Dazu gehören:
- Rauchen
- Trinken als Tee
- Schlucken als Kapsel
- Verräuchern als Aromatherapie
Besonderheiten von Extrakten
Extrakte sind hochkonzentrierte Auszüge einer Pflanze. Es gibt sie allgemein in fester sowie in flüssiger Form. Beim Extraktionsverfahren werden die Wirkstoffe der Pflanze mit einem geeigneten Mittel gelöst und separiert. Indem die Gerüstsubstanzen der Pflanze entfernt werden, verbleibt ein hochpotentes Extrakt. Davon genügt eine entsprechend niedrigere Dosierung als vom unverarbeiteten Pflanzenmaterial.
Die Potenz eines Extrakts wird vom Verkäufer angegeben. Ein 10x-Extrakt beispielsweise ist zehnmal höher konzentriert als das Ausgangsmaterial, ein 100x-Extrakt hundertmal höher. Infolgedessen genügt bereits ein Zehntel beziehungsweise ein Hundertstel der Menge, die von Nicht-Extrakten benötigt werden würden.
Extrakte können ebenso wie „komplettes“ Pflanzenmaterial geraucht, in einer Kapsel geschluckt oder in flüssiger Form getrunken werden. Letzteres ist mit einem beliebigen Getränk oder als Tee möglich. Das Rauchen eines Extraktes hat den Vorteil, dass, verglichen mit frischem oder getrocknetem Marihuanilla, nur ein Bruchteil der Menge benötigt wird. Dies ist meist sehr im Sinne des Konsumenten, da das Rauchen lungenbelastend ist und die Schleimhäute reizt.
Marihuanilla dosieren und einnehmen
Rauchen
Das Rauchen ist mit einem unangenehmen Kratzen im Hals verbunden. Der Geschmack wird von vielen Konsumenten als sehr angenehm empfunden und teilweise als „vanilleartig“ beschrieben. Er soll sich gut dazu eignen, den unangenehmen Geschmack anderer Kräuter zu überdecken. Dies ist einer der Gründe, weshalb Marihuanilla gerne im Gemisch mit anderen Kräutern geraucht wird. Dass sich über Geschmack bekanntlich streiten lässt, zeigt sich jedoch auch hier, denn einige Nutzer sprechen im Gegenteil von einem „abscheulichen Geschmack“.
Beim Rauchen müssen relativ große Mengen konsumiert werden, um eine Wirkung zu erzielen. Angenehmer, lungenschonender und wirkungsvoller als Joints und Pfeifen sind Vaporizer. Darin verdampfst du das Marihuanilla bei 160 bis 190° C. In der Regel werden 1-2 g empfohlen.
Trinken als Tee
Um aus Marihuanilla einen Tee zuzubereiten, benötigst du etwa 5-10 g des getrockneten Pflanzenmaterials. Dies entspricht 2 bis 3 Teelöffeln. Das Pflanzenmaterial übergießt du nun mit etwa 300 ml kochendem Wasser. Anschließend lässt du den Tee etwa 10 Minuten ziehen. Währenddessen kannst du ihn nach Belieben süßen. Alternativ ist es möglich, einen Kräuterteebeutel hinzuzugeben; ganz nach deinen individuellen Geschmacksvorlieben. Als Tee konsumiert soll Marihuanilla besonders gut wirken.
Verräuchern als Aromatherapie
Manche Online-Shops bieten das getrocknete Pflanzenmaterial auch speziell zum Verräuchern an. Hierzu gibst du 2-3 g Marihuanilla in ein feuerfestes Gefäß und verräucherst die Pflanze anschließend. Diese Art der Anwendung soll für 15-20 Minuten durchgeführt werden, um eine entspannende Wirkung zu erzielen.
Wirkung von Marihuanilla
Der medizinische Nutzen des Marihuanilla ist für die Behandlung verschiedener Beschwerden nachgewiesen. Die Pflanze wirkt unter anderem:
- Wehenfördernd
- Blutdrucksenkend
- Gerinnungshemmend
- Antibakteriell
- Antimykotisch
- Antikanzerogen
- Harntreibend
- Unterstützend beim Entzug
- Vorbeugend gegen Adipositas nach der Menopause
In der TCM (Traditionellen chinesischen Medizin) wird Marihuanilla auch bei folgenden Beschwerden eingesetzt:
- Potenzprobleme
- Menstruationsschmerzen
Von besonderer Bedeutung ist der Inhaltsstoff Leonurin: Es beeinflusst die Herztätigkeit, indem es die sogenannte Kreatinkinase, ein spezielles Enzym der Herz- und Skelettmuskulatur, hemmt. Darüber hinaus fördert es die Muskeltätigkeit der Gebärmutter. Somit ist er hauptverantwortlich für die blutdrucksenkende und wehenfördernde Wirkung des Sibirischen Hezgespanns [3].
Wegen seiner Anregung der Wehentätigkeit wirkt Marihuanilla unterstützend beim Geburtsvorgang, darf jedoch von schwangeren Frauen nicht konsumiert werden [2].
Die blutdrucksenkende Wirkung [2] ist bei vielen Erkrankungen, die mit Bluthochdruck einhergehen, sowie zwecks Beruhigung und Entspannung erwünscht; hingegen kritisch bei Personen, die bereits an Kreislaufproblemen oder ausgeprägter Müdigkeit leiden.
Die gerinnungshemmende Wirkung trägt zur Vorbeugung von Thrombosen (Brutgerinnseln) bei. Sie basiert auf der Hemmung (Antagonisierung) des sogenannten Thrombozytenaktivierungsfaktors, welcher die Zusammenlagerung der Blutplättchen auslöst.
Die antibakterielle, antimykotische und antikanzerogene Wirkung trägt außerdem zur allgemeinen Gesunderhaltung bei: Das Risiko von Infektionen mit Bakterien und Pilzen sowie Krebserkrankungen wird gesenkt. Auch bakteriellen Wundinfektionen kann die Pflanze effektiv vorbeugen und dadurch die Wundheilung unterstützen.
Die harntreibenden Effekte wirken unterstützend bei Blasenleiden, insbesondere im Zusammenhang mit einer bakteriellen Besiedelung: Durch die vermehrte „Durchspülung“ der Blase werden die Krankheitserreger ausgeschwemmt. Die entwässernde Wirkung trägt außerdem zur Senkung des Blutdrucks bei.
Während einer Marihuana-Entwöhnung kann Marihuanilla sehr hilfreich sein, um die Entzugserscheinungen zu lindern: Da es sehr ähnliche, wenn auch subtilere Effekte hervorruft, aber nicht abhängig macht, empfinden betroffene Personen seine Einnahme während des Entzugs als sehr angenehm.
Die prophylaktische Wirkung gegen eine Gewichtszunahme nach der Menopause wurde bisher nur im Tierversuch an Mäusen bestätigt [1]. Dabei stellte sich heraus, dass die Verabreichung von Marihuanilla-Extrakt sich sehr positiv auf den Körperfettanteil, den Anteil an Eingeweidefett, die Größe der Fettzellen und die Leberwerte auswirkte. Vergleichbare Untersuchungen am Menschen stehen noch aus.
Allgemein wird Marihuanilla allerdings in seiner Wirkung auf den Körper durch die verwandten Pflanzenarten Afrikanisches Löwenohr und Echtes Herzgespann übertroffen; das heißt, von Marihuanilla sind vergleichsweise hohe Dosen notwendig, um dieselben Effekte zu erzielen.
Welche Effekte auf die Psyche werden erzielt?
Auf die Psyche hat Marihuanilla die folgenden Effekte:
- Stimmungsaufhellung
- Entspannung
- Beruhigung
- Angenehmes Körpergefühl
Seine Wirkung ähnelt somit der von Marihuana, ist jedoch spürbar schwächer und sanfter.
Welche Risiken und Nebenwirkungen sind zu beachten?
Da Marihuanilla blutdrucksenkend wird, sollte es nicht von Personen konsumiert werden, die bereits an einem niedrigen Blutdruck oder schwachen Kreislauf leiden. Sehr hohe Dosierungen können aufgrund der blutdrucksenkenden Wirkung zu Schwindel, Leistungsschwäche und starker Müdigkeit führen.
Wegen der schwach sedierenden Wirkung können die Aufmerksamkeit und die Reaktionsgeschwindigkeit nach der Einnahme des Pflanze eingeschränkt sein. Fahrzeuge und anderweitige Maschinen dürfen daher unter dem Einfluss von Marihuanilla nicht bedient werden.
Da das Sibirische Herzgespann Gebärmutterkontraktionen fördert, darf es nicht von schwangeren Frauen konsumiert werden; anderenfalls können Wehen ausgelöst werden!
Wenn du regelmäßig Medikamente einnimmst, solltest du vor dem Konsum von Marihuanilla mit deinem Arzt besprechen, ob Wechselwirkungen möglich sind.
Das regelmäßige Rauchen der Pflanze kann, ebenso wie das Rauchen anderweitiger Substanzen, auf lange Sicht zu Lungenerkrankungen führen. Um dieses Risiko zu mindern, empfiehlt sich im Falle eines regelmäßigen Konsums das Rauchen von Extrakten mittels Vaporizer.
Ist Marihuanilla legal?
Das Sibirische Herzgespann ist eine zu hundert Prozent legale Pflanze. Sie fällt weder unter das Betäubungsmittelgesetz, noch gibt es anderweitige rechtliche Einschränkungen. Da ihre Wirkstoffe auf de Anwender allerdings dämpfende Effekte haben und die Aufmerksamkeit beeinträchtigen können, sind das Führen eines Fahrzeuges sowie das Bedienen von Maschinen nach dem Konsum gefährlich und nicht gestattet.
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