Fütterung Hunde

Die Fütterung unserer lieben Hunde ist schon ein viel besprochenes und auch wohl umstrittenes Thema. Die

Bandbreite reicht von 95-100 Prozent Fleischfütterung bis hin zur veganen Ernährung. Dazwischen liegt noch die

Fütterung von Fertigfuttern in Form von Trocken- und Nassfuttern. Um hier eine qualifizierte Aussage über die

Hunde-Fütterung treffen zu können, sollten einige Fakten berücksichtigt werden:

Die Artverwandten unserer Haushunde sind Wölfe Schakale, Füchse und Wildhunde. Diese zählen zu den

sogenannten Carnivoren, den Fleischfressern. Sie ernähren sich von selbst gejagten Tieren und von Aas. Bei der

erlegten Beute werden neben Muskelfleisch und Innereien gerne die Magen-Inhalte zuerst verspeist. Neben der

erlegten Beute fressen Wildhunde auch gerne Erde, Wurzeln, Beeren oder auch hin und wieder etwas Baumrinde.

Bis zur Erfindung des Fertigfutters Mitte des letzten Jahrhunderts bekam der Hund die Reste, die in der

menschlichen Ernährung anfielen. Auf Höfen, wo er fast ausschließlich als Arbeitshund eingesetzt wurde, ernährte

er sich neben Tischabfällen von der Nachgeburt der Kühe oder Abfällen, die bei der Schlachtung am Hof

übrigblieben. Auch am Schweinetrog wurde mit gefressen. Ebenso wurden kleine Nagetiere wie Kaninchen, Mäuse

und Hasen gejagt.

Soviel zum kurzen, historischen Exkurs.

Nun zum anatomischen und physiologischen Teil:

Fangen wir einmal ganz vorne an, bei der Maulhöhle. Das Gebiss eines Hundes ist ein typisches Raubtier-Gebiss. Es

verfügt über scharfe Fangzähne (Eckzähne) und weiter hinten in der Maulhöhle gelegene Reißzähne (Backenzähne).

Das Hundegebiss ist zum Fangen, Zerreißen und Zerkleinern von Beute ausgelegt. Die Reißzähne dienen zum

Zerteilen größerer Fleischstücke. Für eine Mahlfunktion von Pflanzenpartikeln sind sie nicht ausgelegt.

Der Speichel dient dem Hund zum schlüpfrig machen seiner Nahrung und dazu, das Abschlucken – auch von sehr

großen Fleischbrocken – zu erleichtern. Er enthält keine Enzyme, die bereits im Maul für eine Kohlenhydrat Zersetzung sorgen, wie beim Menschen.

Der Magen ist beim Hund in leerem Zustand ein U-förmiger Sack, der im Verhältnis zu anderen Tierarten sehr groß

und dehnungsfähig ist. Die Magensäure des Hundes enthält zehnmal mehr Salzsäure, als die menschliche, was

Hunde sehr unempfindlich gegen Keime und Aas macht. Damit der Magen sich nicht selbst verdaut, enthalten die

Magensäfte Schleim. Erst durch den „Schlüsselreiz“ Fleisch beginnt die Produktion von Magensäure. Bei leerem

Magen kommt sie zum Stillstand. Nach kurzer Verweildauer und Durchmischung, gelangt der Mageninhalt weiter

zum Dünndarm.

Der Darm von Raubtieren ist im Verhältnis nur halb so lang, wie der von Pflanzenfressern. Im Dünndarm findet der

größte Teil der Aufspaltung der Nahrung durch körpereigene Enzyme statt. Diese Enzyme kommen hauptsächlich

vom exokrinen Teil der Bauchspeicheldrüse. Im Dünndarm werden die Nährstoffe, die der Organismus braucht

resorbiert und für den Stoffwechsel nutzbar gemacht. Der Rest wandert in den Dickdarm.

Im Dickdarm wird der Kot geformt und dem Darminhalt Wasser und Elektrolyte entzogen. Ballaststoffe, die der

Hund vorher nicht verdauen konnte werden durch bestimmte Bakterien - die Dickdarm-Flora – aufgespalten.

Zusätzlich ist die Dickdarmflora für die Unterstützung der körpereigenen Abwehr und zur Produktion

lebenswichtiger Vitamine verantwortlich.

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) liefert einen großen Teil der Verdauungsenzyme an den Dünndarm. Zusätzlich

gibt sie Natriumbikarbonat an den Dünndarm ab, welches den mit Magensäften angesäuerten Futterbrei

neutralisiert und ins Basische umwandelt. Die Enzyme der Bauchspeicheldrüse und des Darmes können nur im

basischen Milieu agieren. Die Kontrolle über die Sekretion der Bauchspeicheldrüse übernehmen Hormone aus den

Zellen des Dünndarms. Die endokrine Funktion der Bauchspeicheldrüse ist die Abgabe von Insulin und Glukagon in

den Blutkreislauf. Diese regulieren und kontrollieren den Blutzuckerspiegel. Die Leber ist mit dem Dünndarm verbunden. Sie produziert ständig Galle, die in der Gallenblase gespeichert und

bei Bedarf an den Dünndarm abgegeben wird. Dort ist die Gallenflüssigkeit für die Zerteilung von Fett

verantwortlich. Diese Zerteilung ermöglicht den Enzymen der Bauchspeicheldrüse erst die Aufspaltung.

Die Anatomie und Physiologie des Verdauungsapparates des Hundes und seine Geschichte deuten darauf hin, dass

dieser für die Verdauung großer Mengen Fleisches und kleiner Mengen Pflanzenstoffe (Mageninhalt der Beute)

ausgelegt ist.

Der Hund ist nicht dafür ausgelegt große Mengen pflanzliche/kohlenhydratreiche Nahrung zu verstoffwechseln.

Der Pflanzenanteil in der Nahrung sollte bei 20-40 Prozent liegen. Wenn Kohlenhydrate in der Nahrung vorkommen

sollen, sollten diese maximal 10% der Gesamtportion ausmachen. Dafür eignen sich besonders Glutenfreie

(Pseudo-) Getreide-Sorten wie Hirse, Amaranth oder Quinoa.

ROHFÜTTERUNG

Wie sieht nun eine korrekt aufgeteilte Rohfütterung aus?

Berechnung der Futterration

Die Gesamtfuttermenge am Tag sollte bei 2-4% des Körpergewichtes je nach Größe und Leistung des Hundes

liegen. Kleine Hunderassen brauchen im Verhältnis mehr Futter, als große.

Manche Rassen, die viele Muskeln ansetzen (z.B. Bullterrier, Windhunde, Weimaraner, Dalmatiner) vertragen einen

zu hohen Fleischanteil nicht mehr. Hier macht es Sinn den tierischen Anteil auf 60% und den pflanzlichen Anteil auf

40% zu setzen. Dabei sollten die Kohlenhydrate trotzdem nicht 10% übersteigen. Wenn Kohlenhydrate mit

gefüttert werden sollen, ist es sinnvoll diese separat vom Fleisch zu geben. Dies sorgt für eine bessere

Verträglichkeit.

Aufteilung des Futters ohne Kohlenhydrate

20-40% Gemüse und Obst (von dieser Ration sollte Obst 30% ausmachen),

am besten püriert, damit der Hund es verwerten kann.

60-80% tierischer Anteil aufgeteilt in:

• 50% Muskelfleisch

• 15% Pansen

• 5% Blättermagen

• 15% Rohe fleischige Knochen (RFK)

• 15% Innereien, aufgeteilt in: 33% Leber, 33% Herz, 12% Nieren, 11% Milz, 11% Lunge

Aufteilung des Futters mit Kohlenhydraten

10% Kohlenhydrate (Hirse, Amaranth, Quinoa gekocht)

20-30% Gemüse und Obst (von dieser Ration sollte Obst 30% ausmachen),

am besten püriert, damit der Hund es verwerten kann.

60-70% tierischer Anteil aufgeteilt in:

• 50% Muskelfleisch

• 15% Pansen

• 5% Blättermagen

• 15% Rohe fleischige Knochen (RFK)

• 15% Innereien, aufgeteilt in: 33% Leber, 33% Herz, 12% Nieren, 11% Milz, 11% Lunge

Diese Aufteilungen beziehen sich auf die Tages-Gesamt-Futtermenge und können auf 1,2,3 Mahlzeiten aufgeteilt

werden. Bei Welpen ist die Futter-Häufigkeit an das Alter anzupassen. Bei ihnen sollten täglich alle Futter Komponenten enthalten sein. Beim adulten Hund älter als 1-1,5 Jahre sollten alle Komponenten in einem Monat

vorhanden sein. Es kann auch ein vegetarischer Tag und ein Fastentag in die Woche eingebaut werden. Hier

verschiebt sich dann nur die tägliche Aufteilung.

Ergänzungen

Lachsöl, Dorschlebertran, Algenöl, Kokosöl, Eigelb (oder ganzes Ei gekocht), hin und wieder 1 Löffel Milchprodukte

(Joghurt, Quark, Kefir, körniger Frischkäse), verschiedene Kerne und Nüsse (sollten zerkleinert werden, am besten

mit Obst/ Gemüse püriert). Ein Hund, der so ernährt wird, braucht keine weiteren Vitamin- und

Nährstoffergänzungen.

Aufteilung des Fleisches

Muskelfleisch

Zum Muskelfleisch zählen neben Filet und anderen edlen Stücken auch Kopffleisch, Backenfleisch, Maulfleisch,

Zwerchfell (auch bekannt als Saumfleisch oder Kronfleisch), Stichfleisch, Zunge, das Fleisch an den Beinscheiben

und andere Fleischabschnitte, die optisch nicht für den menschlichen Verzehr benutzt werden. Das Herz gehört

auch zu dem Muskelfleisch, wird hier aber aufgrund seines Nährstoff-Gehaltes zu den Innereien gerechnet.

Beim Muskelfleisch sollte darauf geachtet werden, dass der Fettgehalt zwischen 15% und 25% liegt, da Hunde

einen Großteil der Energie aus dem Fett gewinnen. Mageres Muskelfleisch ist trotzdem gut geeignet, sollte jedoch

dementsprechend mit Fett ergänzt werden.

Pansen

Der Pansen ist einer der 4 Mägen von Wiederkäuern (Rind, Schaf, Ziege, Reh/Hirsch) und der größte Magen. Er wird

als grüner oder weißer Pansen angeboten. Der grüne Pansen ist naturbelassen, mit Resten vom Futterbrei

wohingegen der weiße Pansen gewaschen, chemisch behandelt oder gekocht ist und somit unbrauchbar. Grüner

Pansen ist der einzige Pansen, der gefüttert werden sollte. Stammt er von Bio-Tieren kann er durchaus auch gefüllt

verfüttert werden. Ansonsten wird er einmal ausgespült verkauft.

Blättermagen

Auch der Blättermagen ist einer der 4 Mägen von Wiederkäuern, nur deutlich kleiner als der Pansen. Auch er

enthält Nahrungsreste, die allerdings schon etwas weiter verdaut sind, als beim Pansen. Insgesamt enthält

Blättermagen weniger Fett als Pansen und eignet sich bei übergewichtigen Hunden als Pansen-Ersatz.

Auch wenn die meisten Hunde Pansen und Blättermagen aufgrund ihres Geruchs lieben, gibt es ein paar

Kandidaten, die ihn nicht mögen. Hier kann auf Pansen/Blättermagen verzichtet werden. Stattdessen werden die

Muskelfleisch- und Gemüseration jeweils um 10% erhöht.

Innereien

Zu den Innereien, die gefüttert werden sollten gehören Leber, Nieren, Lunge und Milz. Die Leber ist der

Hauptlieferant für Vitamin A und sehr Nährstoffreich. Damit es nicht zu Problemen der Nährstoffüberversorgung

oder Durchfall kommt, sollte sich an die oben genannte Einteilung der Innereien gehalten werden.

Rohe Fleischige Knochen (RFK)

Knochen sind ein wichtiger Kalzium-Lieferant in der Hunde-Ernährung. Auch kommen sie dem Kau-Bedürfnis nach

und spielen eine Rolle bei der Zahn-Reinigung. Hier gibt es ein paar Regeln zu beachten:

• Knochen werden grundsätzlich roh gefüttert

• Keine Röhrenknochen (können splittern, insbesondere von älteren Tieren zum Beispiel Suppenhühnern)

• Keine tragenden Knochen von Tieren, die größer sind als eine Pute → die Knochen sind sehr hart und

können zu Zahnfrakturen führen)

• Niemals gegarte Knochen füttern (Knochenkot und Splittergefahr)

Gut geeignet sind:

• Geflügel-Hälse (Huhn, Ente, Pute, Gans)

• Rippen von Reh, Lamm, Ziege

• Kalbsbrustbein

• Rinderbrustbein

Bei Welpen oder alten Hunden kann man die Knochen auch in gewolfter Form beziehen. Zum Einstig für Welpen

eignen sich sehr gut Hühnerhälse.

Generell sollten mindestens 3 verschiedene Fleischsorten auf dem Hunde-Speiseplan stehen, um für genügend

Nährstoff-Abwechslung zu sorgen. Gut geeignete Fleischsorten sind: Rind, Lamm, Wild (außer Wildschwein),

Geflügel, aber auch Kaninchen. Von Zeit zu Zeit sollte Fisch eine Fleischportion des Hundes ersetzen. Er kann 1-2

Mal die Woche gefüttert werden. Wenn ganze Fische mit Kopf gefüttert werden, ist darauf zu achten, dass sich kein

Angelhaken mehr im Fisch befindet.

Fleisch, welches sich nicht für die Rohfütterung eignet

Alle Sorten vom Schwein, auch Wildschwein. Schweinefleisch kann das Aujeszky-Virus in sich tragen. Fleisch für den

menschlichen Verzehr wird nicht auf Aujeszky-Erreger getestet, da es für den Menschen nicht gefährlich ist. Für

Hunde und Katzen ist es eine tödliche melde- und anzeigepflichtige Erkrankung. Wer Schweinefleisch füttern

möchte, sollte dieses mindestens 10 Minuten bei über 80°C abkochen und in der Küche dementsprechende

Hygiene walten lassen.

Gemüsesorten

Die meisten Gemüse-Sorten sind für die Hundefütterung geeignet. Es gibt ein paar Ausnahmen, die NICHT gefüttert

werden dürfen:

• Nachtschattengewächse (Tomaten, Paprika, Aubergine) enthalten für Hunde giftiges Solanin

• Rohe Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen), enthalten den Giftstoff Phasin → dieser wird beim Kochen

zerstört, dennoch sollten Hülsenfrüchte auch gekocht sparsam gefüttert werden, da sie zu Durchfällen oder

Blähungen führen können

• Avocados

Lauchsorten und Zwiebelgewächse können in winzigen, sparsamen Mengen die Gemüseration ergänzen. Knoblauch

kann in kleinen Mengen zur Zeckenabwehr dienen.

Kohlsorten können je nach Verträglichkeit verfüttert werden. Einige Hunde neigen bei Kohl zu Blähungen und

Verdauungsproblemen.

Spinat sollte aufgrund seines hohen Gehalts an Oxalsäure und Nitrat nur selten verfüttert werden.

Gut geeignet sind Karotten, Zucchini, Blattsalate, Sellerie, Fenchel, Gurke, Kürbis und Rote Bete.

Obstsorten

NICHT geeignet sind Trauben, Rosinen, Sultaninen, Holunderbeeren und Quitten.

Steinobst muss vor dem Verzehr entkernt werden. Zitrusfrüchte können gefüttert werden, jedoch rümpfen die

meisten Hunde hier die Nase.

Gut geeignet sind Äpfel, Birnen, Bananen, verschiedene Beeren, Honigmelone, Wassermelone, Papaya, Mango,

Kiwi, Nektarinen und Pfirsiche

SELBER KOCHEN

Angemerkt sei, dass beim alleinigen Füttern von selbst gekochtem Futter viele essentielle Nährstoffe fehlen, da

diese durch das Kochen zerstört werden. Natürlich wird auf die Knochenfütterung verzichtet, da gekochte Knochen

zu lebensbedrohlichen Problemen führen können. Dementsprechend muss ein Augenmerk auf eine geeignete

Nährstoffergänzung gelegt werden. Wichtig ist eine Kalzium-Supplementierung, da Kalzium in gekochter

Hundenahrung nicht abgedeckt werden kann. Hier eignet sich am besten Kalzium-Citrat. Dieses hat die höchste

Bioverfügbarkeit. Außerdem geeignet ist Fleischknochenmehl. Eierschalenmehl kommt sicherlich auch in Frage, hat

aber die schlechteste Bioverfügbarkeit und wird insbesondere von kranken Hunden schlecht verstoffwechselt.

Kalzium-Carbonat ist nicht geeignet, da es für ein Ungleichgewicht im Kalzium-Phosphor-Verhältnis führt.

Zusätzlich müssen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente supplementiert werden, da diese durch das

Kochen verloren gehen. Hier sollte auf ein Ergänzungsfuttermittel geachtet werden, welches auf natürlicher Basis

hergestellt wird und keine synthetischen Vitamine sowie Kalzium-Carbonat enthält.

Nun zur Aufteilung

Berechnung der Futterration

Auch bei gekochtem Futter sollte die Gesamtfuttermenge am Tag bei 2-4% des Körpergewichtes je nach Größe und

Leistung des Hundes liegen. Kleine Hunderassen brauchen im Verhältnis mehr Futter, als große.

Manche Rassen, die viele Muskeln ansetzen (z.B. Bullterrier, Windhunde, Weimaraner, Dalmatiner) vertragen einen

zu hohen Fleischanteil nicht mehr. Hier macht es Sinn den tierischen Anteil auf 60 -und den Pflanzlichen Anteil auf

40% zu setzen. Dabei sollten die Kohlenhydrate trotzdem nicht 10% übersteigen. Wenn Kohlenhydrate mit

gefüttert werden sollen, ist es sinnvoll diese separat vom Fleisch zu geben. Dies sorgt für eine bessere

Verträglichkeit.

Aufteilung des Futters ohne Kohlenhydrate

20-40% Gemüse und Obst (von dieser Ration sollte Obst 30% ausmachen),

am besten püriert, damit der Hund es verwerten kann.

60-80% tierischer Anteil aufgeteilt in:

• 65% Muskelfleisch

• 15% Pansen*

• 5% Blättermagen*

• 15% Innereien, aufgeteilt in: 33% Leber, 33% Herz, 12% Nieren, 11% Milz, 11% Lunge

Aufteilung des Futters mit Kohlenhydraten

10% Kohlenhydrate (Hirse, Amaranth, Quinoa gekocht)

20-30% Gemüse und Obst (von dieser Ration sollte Obst 30% ausmachen),

am besten püriert, damit der Hund es verwerten kann.

60-70% tierischer Anteil aufgeteilt in:

• 65% Muskelfleisch

• 15% Pansen*

• 5% Blättermagen*

• 15% Innereien, aufgeteilt in: 33% Leber, 33% Herz, 12% Nieren, 11% Milz, 11% Lunge

*Wer aufgrund des Gestanks beim Kochen von Pansen und Blättermagen auf diese beiden verzichten möchte,

erhöht den Muskelfleischanteil auf 75% und den Obst-/Gemüseanteil dementsprechend um 10%. Auch hier sollte

beim Muskelfleisch darauf geachtet werden, dass es entweder 15-25% Fett enthält oder man zusätzlich Fett dazu

gibt.

Das Gemüse kann ebenso gekocht werden. Die Blattsalate können kurz angedünstet oder roh püriert werden. Obst

sollte roh püriert werden.

Die Brühe vom Kochen des Fleisches liefert nochmal wichtige Nährstoffe und kann durchaus mit verfüttert werden.

FERTIGFUTTER

Dosenfutter

Hier empfehlen wir eine hochwertige Reinfleischdosen am besten in Bioqualität (bitte auf die genaue Deklaration

der Inhaltsstoffe und eine Aufschlüsselung in Prozent achten). Die prozentuale Verteilung des Fleisches sollte grob

der oben beschriebenen Aufzählung entsprechen. Auch der Fettgehalt sollte bei 15% plus liegen, da auf die Dauer

sonst die Nieren geschädigt werden können.

Zu der Reinfleischdose kann man das selbst pürierte Obst/Gemüse in der oben beschriebenen Aufteilung hinzu

fügen:

• 70-80% Fleisch aus der Dose

• 20-30% Obst/Gemüse

• max. 10% Kohlenhydrate

Wenn man komplett auf selbst zubereitete Komponenten verzichten will, können entsprechend getrocknete Obst-

/Gemüseflocken und Kohlenhydrat-Flocken (z.B. Kartoffelflocken o.ä.) hinzugefügt werden.

Möchte man nur einmal eine Dose öffnen und nichts weiter hinzufügen, sollte auf eine Dose zurückgegriffen

werden, die alle Komponenten in der oben aufgeführten Aufteilung enthält:

• 70-80% Fleisch

• 20-30% Obst/Gemüse

• max. 10% Kohlenhydrate

Auch hier sollte auf die genaue Aufschlüsselung geachtet werden. „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ kann

alles Mögliche sein. Eine genaue Unterteilung in Muskelfleisch, Innereien, Obst, Gemüse und Kohlenhydrate mit

genauen Prozentangaben ist zwingend erforderlich und sorgt für Transparenz. Weigert der Futtermittel-Hersteller

Information über diese Deklaration zu geben, ist dies ein guter Grund das Futter dort nicht zu kaufen. Zusätzlich

sollte man darauf achten, dass keine synthetischen Vitamine und Spurenelemente hinzugefügt werden.

Dosen eignen sich auch sehr gut für Hundebesitzer, die sich für eine Frischfleischfütterung oder zum Kochen

entschieden haben, wenn es mal auf Reisen geht. Sie lassen sich sehr leicht lagern und sind verschlossen lange

haltbar.

Trockenfutter ist nicht geeignet!

KRAUT- und RÜBENFÜTTERUNG

Diesen Ausdruck benutzen wir für eine Fütterung, die alle oben erwähnten Fütterungsarten miteinander vereint.

Im Grunde ist sie recht simpel: An einem Tag wird frisches, rohes Fleisch mit Gemüse und Obst, am nächsten Tag

eine Dose und dann Trockenfutter gegeben. Zwischendurch gibt es auch mal Speisereste vom Tisch oder eine selbst

gekochte Mahlzeit. Dann beginnt das ganze wieder von vorne. Diese Fütterung bietet jede Menge Abwechslung

und schafft einen sehr robusten Verdauungsapparat. Hunde, die von klein auf so ernährt werden, haben selten

Probleme mit Allergien und Unverträglichkeiten. Die Grundaufteilung und das Verhältnis von Fleisch und

Pflanzenstoffen sollte auch bei der Kraut und Rübenfütterung im groben eingehalten werden. Auch die

Kohlenhydrate sollten nicht mehr als 10% gefüttert werden.

Nützliche Rezepte

Knochensuppe

Knochensuppe ist sehr mineralstoffreich und eignet sich sehr gut als Ergänzung für alte, kranke oder

rekonvaleszente Hunde, unabhängig von der Fütterungsart. Auch für Hunde mit einer hohen Leistungsanforderung

oder zur kalten Jahreszeit ist sie sehr gut geeignet.

1 kg Knochen (Mark-, Sandknochen, aber auch Suppenhuhn, Rippen, Beinscheiben, Schweinshaxen) in einen

großen Topf geben und mit Wasser bedecken. Dazu kommt ein Esslöffel Apfelessig. Das ganze einmal aufkochen

lassen, danach 12, besser 24 Stunden lang köcheln. Anschließend das restliche Fleisch von den Knochen trennen

und die Knochen entsorgen. Durch die lange Kochzeit und den Apfelessig lösen sich Mineralstoffe und

Spurenelemente aus den Knochen. Nach der Abkühlung bildet sich eine Fettschicht an der Oberfläche und die

Konsistenz der Knochensuppe ist wie Wackelpudding. Deswegen sollte die Suppe portioniert werden, wenn sie

noch lauwarm ist. Die Kleinportionen können eingefroren und bei Bedarf aufgetaut werden.

Morosche Karottensuppe

Zutaten:

• 500 g Karotten

• 1 l Wasser

• 1 Prise Salz (Meersalz oder Himalaja)

Karotten schälen, von Enden befreien und in kleine Stücke schneiden. Die Karotten mit dem Wasser und der Prise

Salz 90 Minuten lang bei kleiner Hitze köcheln lassen. Anschließend Karotten mit dem Kochwasser pürieren. Nach

Abkühlung kann die Suppe gefüttert werden.

Morosche Karottensuppe ist das beste erste Hilfe-Mittel bei akutem Durchfall (außer bei Verdacht auf Giardien).

Nach einer Fastenzeit von 24 Stunden (Welpen maximal 12 Stunden!) kann man mit der Karottensuppe in 3-5

kleinen Portionen anfüttern. Durch das lange Köcheln werden Oligogalakturonsäuren freigesetzt, die dem Darm bei

seiner Regeneration helfen. Am zweiten Tag kann dann etwas mageres Fleisch dazu gefüttert werden und

schrittweise wieder zur normalen Fütterung über gegangen werden.

Bei Feinschmeckern, die die Karottensuppe so nicht anrühren, kann man etwas selbst hergestellte Fleischbrühe

(Wasser von abgekochtem Fleisch) hinzugeben.

Wichtig zu wissen

Fütterung ist ein sehr individuelles Thema und kann von Tier zu Tier unterschiedlich sein. Bei weiteren Fragen zur

Fütterung oder Problemen von Vierbeinern stehen wir gerne unterstützend zur Seite.

https://lopes.pet-fit.net/